5 Lügen, die Hundeverkäufer immer wieder erzählen

Tierhandlungen oder private Hundeverkäufer, die nicht auch selbst züchten, bieten Hundewelpen in der Regel günstiger an als Züchter direkt. In Verkaufsgesprächen und Werbebroschüren wird dabei immer wieder betont, dass die Tiere aus einer guten Aufzucht und von seriösen Züchtern stammen. Doch da frage ich mich, wie das möglich ist. Wenn ich beim Züchter direkt, sagen wir mal 1000 Euro, bezahlen muss und die Tierhandlung das Tier für 600 Euro verkauft, wie würde der Verkäufer noch Gewinn erzielen können, wenn die Tiere von eben einem solchen seriösen Züchter stammen würden? Hundeverkäufer nehmen es also mit der Wahrheit nicht immer so ganz genau. Daher möchte ich Dir gerne die 5 größten Lügen präsentieren, die Hundeverkäufer immer wieder erzählen.

1) „Alle unsere Hunde stammen ausschließlich von verantwortungsbewussten und seriösen Züchtern“

Wie ich im Einleitungstext schon ausführte, kann das schlichtweg nicht stimmen. Ein wirklich verantwortungsbewusster Züchter würde seine Tiere wohl gar nicht erst in den Handel übergeben. Und selbst wenn er dies täte und der Verkäufer den ganzen Wurf auf einmal erwirbt – würden hierbei solche großzügigen Rabatte entstehen, dass eine Hundehandlung die Welpen letztendlich so günstig anbieten könnte und dabei trotzdem noch verdient? Das glaube ich eher nicht.

2) „Jeder Welpe wurde ausgiebig von unserem Tierarzt gecheckt“

Auch das ist glatt gelogen. Wer einmal mit seinem Hund beim Tierarzt war und eine Rundumuntersuchung hat machen lassen, der weiß, dass das mitunter recht kostspielig ist. In ihrem Bestreben bei den sowieso schon geringen Preisen noch Gewinn zu machen, würde ein solch ausgiebiger Check der Welpen viel zu viele Kosten verursachen.

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3) „Wir geben eine Gesundheitsgarantie für X Jahre“

Nun, die Aussage, dass manche Händler dem Käufer für in der Regel 1-2 Jahre eine Gesundheitsgarantie ausstellen, mag wohl schon stimmen. Gelogen ist aber, dass man diese Garantie besten Wissens und Gewissens geben kann. Hier wird ganz schamlos die Tatsache ausgenutzt, dass selbst Welpen mit schlechtem Erbgut und etwaigen Gendefekten eine gewisse Altersschwelle trotzdem überschreiten. Wenn der seltene Fall auftritt, dass das Tier trotzdem innerhalb des garantierten Zeitraums stirbt, so liegt weiterhin für gewöhnlich die Beweispflicht beim Kunden.

Der Zeitpunkt der Erkrankung

Schließlich musst Du nun beweisen, dass das Tier an einer Krankheit gestorben ist, die es bereits zum Zeitpunkt des Kaufs hatte. Ein Großteil der Menschen ist zu diesem Zeitpunkt sowieso viel zu sehr mit der Trauer um das Tier beschäftigt. Und selbst wenn sich mal einer die Mühe macht und das Geld zurückfordert, dann kommen auf ihn 100 weitere, die das nicht machen. Unterm Strich also sehr rentabel für den Händler. Lass Dich also bitte nicht von solchen faulen Garantien blenden, die den ach so guten Gesundheitszustand des Tieres untermauern sollen!

4) „Unsere Hunde stammen nicht aus der Massentierzucht“

Diese Lüge hängt natürlich mit der ersten Lüge eng zusammen. Da Massentierzuchten allerdings gerade bei uns in Deutschland ein ganz besonders verpöntes Thema sind, soll diese Umformulierung der Lüge noch mal zusätzliches Vertrauen schaffen. Massentierzuchten von Hunden werden hierzulande gerne totgeschwiegen, aber sei Dir darüber bewusst, dass sie existieren! Einen Hund zu kaufen, bei dem vielerlei Faktoren dafür sprechen, dass er einer solchen „puppy mill“ entstammt, unterstützt diese unmenschlichen Unternehmer sogar noch.

5) „Ich besuche jeden unserer Züchter höchstpersönlich“

Die letzte Lüge, die von Verkäufern gerne in den Mund genommen wird. Anschließend beginnt die Erzählung, wie auf einem mehrere Hektar großen Bauernhof die Tiere auf der Wiese toben. Nebendran grasen die Kühe und der Fuchs sagt dem Hasen „Gute Nacht“. Tatsächlich können Verkäufer verdammt gut reden. Das ist ja auch der Hauptgrund dafür, dass sie Verkäufer geworden sind. Meine Empfehlung, wenn Dir so etwas erzählt wird: Frag doch mal nach, ob Du nicht nächstes Mal mitkommen kannst. Oder frag, ob Du die Adresse des Züchters haben kannst. Du wirst überrascht sein, mit was für fadenscheinigen Ausflüchten man Dir daraufhin entgegnen wird.

Fazit

Sicherlich habe ich in diesem Beitrag nun alle Hundeverkäufer über einen Kamm geschert und womöglich gibt es unter den vielen schwarzen Schafen auch ein paar ehrliche, aber dennoch kann ich Dir nur ganz entschieden dazu raten, direkt zum Züchter zu gehen. Verkäufer müssen ihr Produkt immer im bestmöglichsten Licht dastehen lassen. Was sollen sie schon sagen? „Das sind Welpen aus der Massentierzucht. Womöglich haben sie von allen Erbkrankheiten, die die Französische Bulldogge so kriegen kann, fast alle.“ Sicherlich bezahlst Du beim Züchter vor Ort mehr Geld, aber dafür bekommst Du einen gesünderen Hund, der weitaus größere Chancen hat, ein hohes Alter zu erreichen, als ein Welpe aus der Massentierzucht.

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